Menü

Contrast Conspiracy


Das Richtige fürs Indie-Herz

Contrast Conspiracy

Contrast Conspiracy


Das Richtige fürs Indie-Herz

Contrast Conspiracy


Das Richtige fürs Indie-Herz

Contrast Conspiracy

Die Jungs der Band Contrast Conspiracy, oder wie sie sich nennen: »CoCo«, wirken leicht chaotisch. Quasi vom Nordwinde verweht, dennoch entspannt. Sie sind wie die Nachbarn, die du immer wolltest. Der Radioersatz, wenn du die Charts nicht mehr hören kannst. Der erholsame Durchatmer, den du nach einem anstrengenden Tag brauchst – sie sind die musikalischen Jungs von nebenan.

Nebenan ist in diesem Fall die Stadt Bremen, zu welcher Samuel Kistel und Ronny Ehrlich eine sehr familiäre Bindung pflegen. Dabei sind die Jungs gar keine gebürtigen Nordlichter. Arbeit, Studium, Familie – die ganz alltäglichen Dinge haben sie in die Stadt getrieben und dort fühlen sie sich heute mehr als wohl. Wenn man die beiden so zusammen sieht, wie sie miteinander umgehen, bekommt man ein Gefühl dafür, wie gut sie ihr Gegenüber kennen müssen.

»Wir haben uns über eine gemeinsame Freundin kennengelernt und fanden uns, als wir uns das erste Mal sahen, auf Anhieb scheiße.«, erzählt Samuel. »Wir waren ja irgendwie ein bisschen verpflichtet zu kontakten und haben uns dann über die Zeit und die Musik besser kennengelernt.«

Um genauer zu sein, lösten sich ihre Differenzen durch Gitarrensaiten und ein Sixpack Bier in Luft auf. Schon nach den ersten Treffen wurden gemeinsam Songs geschrieben oder weiter vollendet. Coversongs waren für sie nie eine Option.

»George Gershwin wurde mal gesagt: ›Warum versuchst du ein zweitklassiger Ravel zu sein, wenn du ein erstklassiger George Gershwin sein könntest?‹ und genau das ist das Problem vom Covern – zu versuchen etwas besser zu machen, was schon wirklich gut ist. Gott sei Dank war das für uns beide nie interessant.«, erklärt Ronny. »Covern ist was für Schwächlinge!«, fügt Samuel witzelnd hinzu.

Gitarre

Doch so sehr sich die Einstellungen der beiden auch ähneln, sie sind recht unterschiedliche Menschen. Hip-Hop und R’n’B waren wichtige Lebensinhalte für Ronny. Samuel hingegen kommt ursprünglich aus der Metal-Szene und wurde unter anderem durch die deutsche Liedermacher-Szene geprägt. Nur in der Singer/Songwriter- und Indie-Musik, da wo Constrast Conspiracy zusammenkommt, sehen sie ihre musikalische Gemeinsamkeit. Während Ronny schon im frühen Alter begann, die Gitarre für Linkshänder zu erlernen, fand Samuel erst inmitten seiner Teenager-Jahre zur Gitarre.

»Ich habe mit Percussion angefangen und wollte dann Gitarre spielen, aber meine ältere Schwester meinte, ich hätte zu dicke Finger dafür. Da hab ich es dann gelassen und bin erst zwei Jahre später an die Gitarre gekommen.«, so Samuel.

Durch all die Unterschiede und Kontraste der beiden, kam es zum Bandnamen Contrast Conspiracy. Man stellt sich hinter dem »stählernen Klang« der Worte durchaus harte Inhalte vor, doch was man dann hört, ist das komplette Gegenteil – melancholische Atmosphären, zarte Harmonien und viel Gefühl. Veröffentlicht haben sie bis jetzt eine EP namens »Luna« und mit ihrer Musik brachten sie bereits Menschen in Wohnzimmern und auf Festivals zum Tanzen. Kleinere Konzerte spielten sie unter anderem in Deutschland, Belgien, Italien und in den Niederlanden. Die beiden haben einiges erlebt und viele Erfahrungen mitgenommen.

Jeder passionierte Musiker kommt eines Tages an den Punkt, an dem er sich fragt, wie viel er in seine Musik investieren soll. Damit ist nicht der finanzielle Aspekt gemeint, eher die Frage, ob man mehr für den Traum des Berufsmusikers riskieren soll,. Samuel und Ronny kennen diese Gedanken nur zu gut. Sie sind selbst keine Vollzeitmusiker. In einem sind sie sich jedoch einig: Ein gewisser Realismus sollte immer eine Rolle spielen. Doch ist es ausgerechnet immer wieder der Realismus, der einem den Wind aus den Segeln nimmt.

Am Fenster

»Das Gift für alles sind immer Selbstzweifel. Natürlich sind sie auch eine gewisse Kontrollinstanz, ein gewisser Ansporn etwas besser zu machen und besser zu werden, aber das in der richtigen Waage halten, das ist eine echte Herausforderung.«, sagt Samuel.

Auch Ronny musste in einige Aspekte des Realismus erst hineinwachsen. »Es sind immer wieder Schellen, wenn dir Freunde oder Bekannte, die das natürlich nie böse meinen, mal wieder sagen: ›Macht doch mal mehr mit Percussion, oder macht doch mal dies, macht doch mal das, probiert doch mal was anderes‹, und du denkst: ›Nein, eigentlich wollen wir eben genau das machen, was wir da gerade machen.‹ Und wenn das die Vorstellung der Musik ist, die wir gerne machen wollen, dann ist uns klar, dass wir damit nicht jeden erreichen. Die einen finden es besser, die anderen weniger gut.«

Die beiden halten es für wichtig, sich nicht zu sehr von anderen in die eigenen Angelegenheiten reinreden zu lassen – nicht nur auf die Musik bezogen, sondern auf das generelle Leben. Sie wollen freischaffende Musiker sein und im Prinzip leben sie diesen Traum schon längst.

Im weiteren Verlauf des Jahres werden sie unter anderem eine neue Platte veröffentlichen. Auch die Grafiken für die CD-Labels und das Merchandise gestalten sie mit. Sie haben eben ganz genaue Vorstellungen über das, was sie ihren Zuhörern vermitteln wollen und was sie bewirken wollen: Menschen an Dingen teilhaben lassen, Erlebnisse verarbeiten, vielleicht auch Erlebnisse erleben, die man gar nicht erlebt hat. Contrast Conspiracy kratzen mit ihrer Musik und ihren Texten nicht nur an der Oberfläche, sie lösen etwas aus.

»Unsere Musik lässt viel Spielraum für den Zuhörer. Uns ist immer ganz wichtig, dass jeder in unsere Songs ein bisschen seine eigene Geschichte mit einbinden kann und das ist schön, wenn die Songs so funktionieren, dass jeder seinen emotionalen Teil einbringen kann.«, so Ronny.

Zuhause bei Contrast Conspiracy

Eine gesunde Grundlage für ihre musikalische Zusammenarbeit bietet sicherlich ihre Vertrautheit. Man spürt, dass die beiden auch ohne Worte, auf ihre eigene Weise, miteinander kommunizieren könnten. Das bringt die gemeinsame Zeit wohl mit sich.

Samuel beschreibt ihr Verhältnis anhand eines Beispiels: »Mit dem musikalischen Partner oder der musikalischen Partnerin teilt man sehr viel. Ein guter Freund sagt immer zu mir: ›Wenn jemand zu dir sagt: »Du bist ein scheiß Mensch«, dann kann man ganz gut damit umgehen. Wenn aber jemand zu dir sagt: »Deine Musik ist beschissen«, dann ist das ein Schlag in die Magengrube.‹ Man teilt damit also etwas sehr persönliches.«

Nicht jeder talentierte Musiker hat das Glück, eine große Nummer im Business zu sein. Doch für die Freude und Emotionen, die man mit der Musik auslösen kann, für jeden, dem man eventuell damit helfen kann, vielleicht auch sich selbst, lohnt es sich, weiter zu machen. Wer also Freund von handgemachter, durchaus melancholischer Musik ist, oder jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann mit Contrast Conspiracy etwas Neues für sich entdecken. Die netten Jungs von nebenan lassen sich auch für Veranstaltungen oder private Ereignisse buchen.

Exklusiv: Contrast Conspiracy live in einer Akustik-Session
Autorin
Frances

Fotos: Max & Frances