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Vanilla Instinct


Sweet Dreams are made of these

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Vanilla Instinct

Es ist Mittag und ich befinde mich im nordöstlich von Bremen gelegenen Worpswede. Hier sitze ich zusammen mit Mona Warnecke und Kelly Alpers an einem kleinen Tisch. Vor mir stehen ein Cappuccino und ein leckeres Stück Schokomousse-Torte. Die beiden sind erst Mitte zwanzig, besitzen aber bereits ihr eigenes kleines Café »Vanilla Instinct«. Dies ist nun schon seit Dezember 2018 geöffnet und mit Liebe zum Detail von den Konditormeisterinnen eingerichtet. Mona bedient noch schnell eine begeisterte Kundin, danach beginnen wir mit dem Interview.

Hattet ihr schon immer eine große Leidenschaft fürs Backen? Wie kam es dazu, dass ihr auch beruflich euren Weg in diese Richtung einschlagen wolltet?

Kelly: Ich habe schon immer gerne in der Küche neue Dinge ausprobiert. Als ich noch kleiner war, habe ich oft mit meiner Oma gebacken und das hat sich dann weiterentwickelt. Allerdings habe ich nie gedacht, das mal beruflich zu machen. Ich war mir sicher, dass gerade die Leidenschaft am Backen verloren gehen würde. Im Abi macht man sich aber schon Gedanken, wie es in der Zukunft weitergehen soll und ich hatte schlichtweg keinen Plan. Deshalb habe ich mich entschieden, es mit der Chocolaterie zu versuchen, in der ich dann ein Praktikum absolviert habe. Da ist der Funke von der Leidenschaft zum Beruf übergesprungen. Täglich in der Backstube zu stehen fand ich überhaupt nicht langweilig, sondern doch eher ziemlich cool. Ich wusste, dass es das Richtige für mich ist und habe noch im folgenden Jahr meine Ausbildung in der gleichen Chocolaterie begonnen.

Mona: Ich hatte eigentlich immer geplant, etwas mit Mode zu machen, zu studieren. Nach meinem Abi bin ich dann aber erstmal für ein Jahr ins Ausland gegangen. Ich war als Au-Pair in England und während dieser Zeit habe ich für mich entdeckt, dass ich doch lieber eine Ausbildung zur Konditorin machen möchte. Wie Kelly habe ich schon immer gern gebacken. Deshalb habe ich mich noch während meiner Zeit in England um einen Ausbildungsplatz in Bremen beworben. Als ich zurück in Deutschland war, konnte ich direkt mit meiner Ausbildung beginnen. Leider war der Ausbildungsbetrieb nicht das Richtige für mich. Ich habe direkt wieder gekündigt, war aber trotzdem fest davon überzeugt, meinen Traumberuf gefunden zu haben. Meine nächste Ausbildung sollte im nächsten Jahr beginnen und um diese Zeit zu überbrücken, habe ich bei Schröters gejobbt … die Chocolaterie, in der Kelly gearbeitet hat.

Wie ging es dann für euch weiter? Ich meine, einen Laden zu eröffnen, das macht man nicht einfach so. Wann war das für euch klar oder war es schon immer euer Traum?

Kelly: Während unserer Zeit bei Schröters haben wir schon darüber philosophiert, eine eigene Konditorei zu eröffnen. Wir wussten aber, dass das noch einige Zeit dauern wird. Es besteht die Meisterpflicht als Konditor, wenn man sich selbstständig machen möchte.

Mona: Und Bremen hatte unserer Meinung nach auf jeden Fall noch Bedarf an modernen und hochwertigen Konditoreien, denn die meisten sind sehr traditionell und halten an den klassischen Tätigkeiten fest. Es gibt zwei Läden, die wirklich cool sind. In einem von denen haben wir beide auch schon gearbeitet. Dennoch strebten wir etwas Kreativeres und noch Moderneres an. Klar, handwerklich arbeiten wir auch auf die gleiche altmodische Art - mit frischen Zutaten, der richtigen Zubereitung und Verarbeitung. Aber optisch, geschmacklich und in der Variation sollte es mal etwas Neues im Raum Bremen geben. Nach unserer Meisterprüfung waren wir erstmal in Teilzeit angestellt und führten nebenbei, zwei Tage die Woche, einen kleinen Stand in der Markthalle Acht in Bremen. Das lief wirklich super und so konnten wir bereits erste Kunden gewinnen.

Kelly: Mit dieser Sicherheit haben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Laden gemacht. Eine gemeinsame Freundin hatte uns einen Tipp gegeben - dieses schöne Haus hier in Worpswede. Ein kleiner aber feiner Laden. Perfekt für den Anfang. Hier konnten wir uns erstmal ausprobieren und schauen, wie es klappt.

Kaffee und Kuchen bei Vanilla Instinct

Wenn ich das richtig verstanden habe, wollt ihr zwischen den anderen Lädenhervorstechen. Ihr wollt moderner sein, kreativer. Was bietet ihr in eurem Laden denn alles an und was würdet ihr sagen, hebt euch von anderen ab und macht euch besonders?

Mona: Bei uns findet man alles, was das Herz begehrt: Von Macarons über Cake Pops und Torten, Schokolade, Kaffee – geröstet in Bremen – bis hin zu unseren leckeren Variationen an Marmeladen fürs Frühstück. Natürlich alles selbst gemacht aus Meisterhand, mit ganz viel Liebe und Hingabe.

Kelly: Unsere Kreationen sind auf jeden Fall ziemlich individuell. Das merkt man besonders bei unseren Event-Torten. Wirklich jeder kann zu uns mit seiner eigenen Vorstellung von einer Torte kommen und wir setzen uns zusammen, um gemeinsam ein Konzept auszuarbeiten. Es gibt keine Vorstellung, die wir bisher nicht umgesetzt haben. Hierbei ist unsere Kreativität gefragt und immer wieder entstehen so neue, schöne Ergebnisse. Egal ob Hochzeitstorte, Geburtstagstorte oder bestimmte Mottos wie Disney oder Motorräder.

Mona: Ja, die Event-Torten sind wohl unser Markenzeichen. Unser Fokus liegt aber auch darauf, mehr junge Leute zu erreichen. Klar, Kuchen mag eigentlich jeder. Aber dieses »im Café sitzen und bei einer Tasse Kaffee und Kuchen schnacken« kennt man eher von der älteren Generation. Dabei ist das echt ziemlich schade. Unser Café ist ein wunderbarer Ort zum Wohlfühlen und Verweilen, um gemeinsam den Nachmittag zu verbringen und um einfach zu schnacken. Dafür bieten wir eine tolle Atmosphäre und eine schöne Terrasse, um das gute Wetter zu genießen.

Kelly: Auch unsere Waren heben sich von den üblichen Konditoreien ab … einfach alles ein bisschen frischer und anders, damit sich jeder wohlfühlt.

Kreationen bei Vanilla Instinct

Das nimmt bestimmt alles viel Zeit in Anspruch. Habt ihr dazwischen überhaupt noch etwas Zeit dafür, eigene Kreationen, nur für eure eigene Lust, zu gestalten?

Mona: Nein! (lacht) Naja, es ist schon schwierig. Wir arbeiten nicht nur für unseren Laden,sondern gehen auch Kooperationen ein und dazwischen Zeit zu finden wird knapp.

» Aber wenn man etwas wirklich liebt und es mit Leib und Seele macht, dann findet man immer etwas Zeit. Das ist die Zeit, die man sich nehmen muss. «

Wow. Ein eigener Laden, nebenbei backen als Hobby, sogar Zusammenarbeit mit anderen. Der Weg hierhin war bestimmt nicht leicht.

Mona: Überhaupt nicht. Man träumt immer von einem eigenen Laden, aber unterschätzt total, was da auf einen zukommt. Das ist schon anstrengend.

Kelly: Vor allem für die Nerven.

Mona: (nickt) Man muss hunderte von Bescheinigungen oder Zustimmungen von diversen Ämtern einholen, verschiedenste Richtlinien einhalten. Was darf ich, was darf ich nicht … dazu hatte man natürlich noch eine innere Angst. So ein Projekt kann auch total nach hinten losgehen. Dafür haben wir immerhin unsere Jobs aufgegeben, unser Geld und unsere Mühe investiert.

Das kann ich gut verstehen und mein größter Respekt geht an euch. Aber nach dem, was ich jetzt gehört und gesehen habe, seid ihr sehr erfolgreich mit dem, was ihr tut.
Mich würde mal interessieren was eure Lieblingstorten sind? Oder vielleicht euer Geheimtipp für Kunden?


Mona: Unbedingt zu empfehlen ist Juicy Lemon, das ist meine absolute Lieblingstorte.

Kelly: Meine Liebste ist Salted Caramel, oder unsere Cookies – die macht Mona. Aber auch unser berühmter New York Cheesecake darf nicht fehlen. Es wird sich auf jeden Fall für jeden Geschmack immer etwas finden.

Das klingt alles ziemlich gut! Aber sagt mal: Gibt es auch schon einen Plan für die Zukunft, bei all dem, was ihr erreicht habt?

Kelly: Na klar! Am wichtigsten ist es uns, dass der Laden weiter so gut läuft wie jetzt. Auf die Dauer gesehen wollen wir auch feste Mitarbeiter anstellen. Zurzeit haben wir eine Aushilfe, aber noch mehr Unterstützung wäre gut.

Mona: Wir überlegen auch, uns zu vergrößern, vielleicht dieses Mal ein Laden in Bremen. Aber er muss mindestens genau so schön werden wie dieser hier. Wir wollen auch raus aus dem »nur im Laden«. Im Sommer würden wir gerne kleine Events veranstalten – mit unseren Backwaren, Live-Musik und schönem Beieinandersitzen. Das fänden wir auf jeden Fall toll, auf so eine Art Leute zusammen zu bringen.

Kelly und Mona

Sea Salt Cookies

Zutaten

225 g Butter (Zimmertemperatur)
125 g Zucker
150 g brauner Zucker
2 Eier
375 g Mehl
1 TL Backpulver
Vanille, Meersalz
350 g dunkle Kuvertüre (grob gehackt)

Zubereitung

Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Butter, Zucker, braunen Zucker mit etwas Vanille und einer großen Priese Meersalz mit einem Handrührgerät oder einer Küchenmaschine aufschlagen. Die Eier dazu geben und nochmals gut schlagen lassen. Das Mehl mit dem Backpulver mischen, zu der Eiermasse geben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Die dunkle Kuvertüre mit Hilfe eines Teigschabers unterarbeiten.

Den Cookie-Teig am besten mit einem Eisportionierer auf das Backblech setzen. Dabei unbedingt genügend Platz zwischen den Cookies lassen! Je nach Einteilung sollte das Rezept 12-14 große Cookies ergeben. Die Cookies mit Meersalz bestreuen und ca. 7 Minuten backen. Sie sollen noch schön weich und leicht braun an den Rändern sein.

Keksdose
Autor
Max

Fotos: Max