Tarmstedt. Ein Ort am Rande des Teufelsmoors mit rund 3.800 Einwohnern. Eine davon ist Janne. Sie hat gerade ihre Bachelor-Prüfung bestanden und wird ab Mitte August als Sozialarbeiterin an einer Gesamtschule arbeiten. Im Gespräch erzählt die 24-Jährige, wie sie zu ihrem Hobby gekommen ist und was da alles so hinter steckt.

Janne ist für ihr Studium nach Vechta gezogen und hatte keine Lust sich für ihr Zimmer dort alle Möbel neu zu kaufen, da sie ihr Zimmer zuhause an den Wochenenden immer noch bewohnte und es deswegen nicht leer räumen wollte. Die Möbel der Oma sollten also mit nach Vechta. Diese fand sie von den Formen her total cool, aber sonst leider viel zu dunkel. »Irgendwo habe ich dann gesehen, dass die in Weiß vielleicht ganz cool aussehen könnten.«, erzählt sie mir. Im Weserpark bei einem Vintagemarkt hat sie sich dann über Kreidefarben informiert und anschließend auch direkt welche bestellt. Nach diesen Anfängen hat sich Jannes Mutter dem Hobby angeschlossen. Gemeinsam haben sie zuhause dann sämtliche Möbel gestrichen.

» Die sehen dann viel freundlicher aus, wenn sie heller und bunter sind und somit ja auch irgendwie individueller. «

Die Möbel waren größtenteils von ihren Großeltern, eBay, vom Flohmarkt, Sperrmüll oder sie bekam welche von Freunden. Janne berichtet, dass sie manchmal auch bei Haushaltsauflösungen Glück hat. Das Hobby an sich sei gar nicht mal so teuer, denn bisher musste sie nie mehr als 20 bis 30 Euro für ein Möbelstück ausgeben. Die Farben bestellt sie sich im Internet. Janne pinselt am liebsten direkt drauf los: »Da hätte ich gar keine Geduld zu, wenn ich die erst noch abschleifen müsste.« So ein Möbelstück ist schnell angepinselt. Nur selten sitzt man, laut Janne, mehrere Tage an einem Stück. Neben den Kreidefarben verwendet sie außerdem noch Wachs zur Fixierung. Bei der Frage, ob sie mit dem Veröffentlichen der Möbel auf Instagram auch was erreichen wolle, kommt sie ins Grübeln.

»Ich fände das schon schön, wenn sich da ein paar Leute Gedanken machen würden.«,

antwortet Janne mir grinsend. Sie erzählte mir von einer Kommode, die sie einer Bekannten verkauft hat. Diese war von dem Upcycling so begeistert, dass sie sich selber einen alten Schrank zulegte und diesen aufarbeiten wollte.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde Janne sich gerne eine schöne Werkstatt oder ein Atelier zulegen. Hier könnte sie dann in lichtdurchfluteten Räumen arbeiten, am liebsten auch mit anderen zusammen. Ein Raum zum Aufarbeiten, Ausstellen und für Workshops, um ihr Wissen mit anderen zu teilen.